Meerrettich im eigenen Garten pflanzen
Meerrettich wird in vielen Gebieten Mitteleuropas vor allem in Bauerngärten angebaut, da er in geriebener Form als scharfes Gewürz dienen und auch getrocknet werden kann. Mit einer einfachen Anleitung können Sie Meerrettich auch im eigenen Garten vermehren und ernten.
Wie pflanzt man Meerrettich richtig?
Meerrettich wird in der Regel weder angesät, noch als Jungpflanze pikiert. Vielmehr werden die „Fechser“ genannten Seitentriebe bei der Ernte von der Hauptwurzel abgeschnitten und aufbewahrt. Diese werden dann in der nächsten Saison in den Boden gepflanzt, damit sich daran eine neue Pfahlwurzel und das Blätterwerk entwickeln können.
Was ist der ideale Standort für Meerrettich?
Meerrettich benötigt für seine Entwicklung viel Licht und Sonnenwärme. Am Wichtigsten ist aber ein humoser und tiefgründiger Boden, damit sich die lange Pfahlwurzel des Meerrettichs ungehindert entwickeln kann. Ein gewisser Sandanteil im Boden wirkt sich positiv auf das Wachstum aus. Mehr Schärfe bekommt die Wurzel des Meerrettichs, wenn Sie in einem leicht sauren und eher mageren Boden kultiviert wird.
Wie muss der Fechser des Meerrettichs gepflanzt werden?
Der richtigen Pflanztiefe und Ausrichtung des Fechsers kommt für die Ernte einer geraden und kräftigen Pfahlwurzel große Bedeutung zu. Idealerweise sollten die Fechser so eingegraben werden, dass das obere Ende etwa fünf Zentimeter Entfernung und das untere Ende etwa 10 Zentimeter Entfernung zur Bodenoberfläche hat. In Reihen mit etwa 60 bis 70 Zentimetern Abstand zueinander sollten die einzelnen Meerrettich-Pflanzen mindestens 40 bis 50 Zentimeter Abstand zueinander haben.
Wie kann man Meerrettich vermehren?
Da die Vermehrung beim Meerrettich fast ausschließlich über die Fechser genannten Seitenwurzeln erfolgt, werden diese jährlich bei der Ernte entnommen und so abgeschnitten, dass sich am Schnittwinkel die Ausrichtung nach oben beim Pflanzen wieder erkennen lässt. Die Fechser sollten nur mit einem Tuch gesäubert und keinesfalls gewaschen werden, da es sonst zu einer Fäulnisbildung während der Wintereinlagerung in einem kühlen, dunklen Raum kommen kann.
Wann und wo kann man Meerrettich anbauen?
Die Fechser des Meerrettichs sind meist im Pflanzenfachhandel oder bei anderen Gärtnern erhältlich und können ab etwa März mit der Hand oder einem sogenannten Krenstecher in die Erde gepflanzt werden. Allerdings sollte unbedingt auf einen Abstand zu anderen Gemüsesorten aus der Familie der Kreuzblütler geachtet werden. Außerdem zehrt Meerrettich den Boden relativ stark aus, weshalb er in der Fruchtfolge nur etwa alle drei Jahre am selben Platz im Garten angebaut werden sollte.
Tips & trucs
Im Süden von Deutschland und in Österreich wird Meerrettich auch als „Kren“ bezeichnet. Er wird oft als würzende Beilage zu Bratwürsten und Fleisch gereicht. In der heimischen Küche kann Meerrettich nicht nur frisch gerieben, sondern auch getrocknet und zu scharfen Soßen mit einem sehr charakteristischen Geschmack verarbeitet werden.