Clematis zurückschneiden oder nicht für den Rückschnitt
Das Thema Rückschnitt einer Waldrebe wird unter Gärtnern kontrovers diskutiert. Wir haben uns unter anerkannten Experten umgeschaut und nützliche Tipps zusammengetragen. Hier erhalten Sie eine Entscheidungshilfe zur Frage, ob Sie eine Clematis zurückschneiden oder nicht.
Frühjahrsblüher besser nicht zurückschneiden
Es sind die vitalen Wildarten, wie Clematis alpina oder Clematis montana, die nicht zwingend nach einem Rückschnitt verlangen. Wählen Sie hierbei einen falschen Zeitpunkt, berauben Sie schlimmstenfalls die prächtige Waldrebe ihrer diesjährigen Blütenfülle. Früh blühende Clematis legen ihre Knospen bereits im Vorjahr an. So handhaben Sie bei Bedarf den Schnitt richtig:
- Zu lange Ranken frühlingsblühender Clematis erst nach der Blüte einkürzen
- Ansonsten lediglich verwelkte Blüten und sich bildende Samenstände ausputzen
- Ein Verjüngungsschnitt alle 4-5 Jahre beugt Vergreisung vor
Hier ist ein leichter Sommerschnitt empfehlenswert
Zweimalig blühende Hybriden, wie die majestätische Waldrebe ‚The President‘, heißen einen leichten Schnitt nach der ersten Blüte willkommen. Hierzu schneiden Sie im Juni alle verdorrten Blüten einschließlich des darunter befindlichen Blattpaares ab. Die Waldrebe bedankt sich mit einem weiteren Blütenflor nach 6-8 Wochen.
Sommerblüher verlangen nach beherztem Rückschnitt
Sie blühen ohne Unterlass von Juni bis weit in den Herbst hinein und entwickeln einen imposanten Habitus. Die mächtigen Sommerblüher unter den Clematis-Arten bringen jedes Jahr aufs Neue lange Ranken hervor, an denen sie verschwenderisch blühen. Damit Clematis viticella und ihre Artgenossen dieses Wunder vollbringen, kommt es entscheidend auf den Rückschnitt an. So geht es:
- Spät blühende Clematis alljährlich im Herbst schneiden
- Die gesamte Waldrebe im November/Dezember bis auf 20-30 Zentimeter einkürzen
- Alles Totholz sorgfältig an der Basis kappen
Wer auf den radikalen Rückschnitt dieser Clematis verzichtet, wird früher oder später mit einer vergreisten Waldrebe konfrontiert. Da Licht und Luft nicht mehr bis ins Innere der Kletterpflanze gelangen, verkahlen die Triebe zu traurigen Stecken.
Tips & trucs
Bei einer frisch gepflanzten Waldrebe stellt sich die Frage nicht, ob sie zurückzuschneiden ist oder nicht. Hier ist ein Aufbauschnitt im November oder Dezember des Pflanzjahres unverzichtbar. Schneiden Sie hierzu alle Ranken bis auf 20 oder 30 Zentimeter zurück. Das Resultat ist eine kraftvoll austreibende, dicht verzweigende Kletterpflanze im nächsten Jahr.